Frankfurt a.M. (epd). Jens Söring, der drei Jahrzehnte wegen Doppelmordes im US-Bundesstaat Virginia inhaftiert war, ist zurück in Deutschland. Söring landete am Dienstagmittag auf dem Frankfurter Flughafen, wie der deutsche Unterstützerkreis des 53-Jährigen dem Evangelischen Pressedienst (epd) bestätigte. Söring wollte nach seiner Ankunft ein kurzes Statement abgeben, aber keine Fragen beantworten.
Söring wurde am 25. November auf Bewährung freigelassen wegen seines jungen Alters zur Tatzeit und der Länge der verbüßten Strafe. Der Diplomatensohn Söring war 1990 zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt worden. Er wurde für schuldig befunden, 1985 das Ehepaar Derek und Nancy Haysom, die Eltern seiner damaligen Freundin Elizabeth Haysom, mit Dutzenden Messerstichen getötet zu haben.
Unter Juristen ist das Urteil umstritten. Söring hatte immer wieder seine Unschuld beteuert. Söring hatte die Tat zunächst gestanden, mutmaßlich um seine Freundin vor der Todesstrafe zu schützen. Der deutsche Staatsbürger erklärte, er habe erwartet, dass er als Diplomatensohn Immunität genieße.
Der Begnadigungsausschuss von Virginia sprach sich Ende November auch für die Entlassung der wegen Beihilfe zu 90 Jahren Haft verurteilten Elizabeth Haysom aus. Die kanadische Staatsbürgerin solle in ihr Heimatland abgeschoben werden, hieß es.
In Deutschland setzt sich seit Jahren ein Unterstützerkreis für Söring ein. Die Mitglieder halten den Verurteilten für unschuldig. Auch in dem Dokumentarfilm "Das Versprechen" aus dem Jahr 2016 wurde das Urteil gegen Söring infrage gestellt.
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