Bonn (epd). Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat in Bonn das Beethoven-Jubiläumsjahr offiziell eröffnet. Ludwig van Beethovens Werke seien bis heute aktuell, sagte Grütters zum Auftakt des Festjahres am Montagabend in der Bonner Oper. "Bis heute berührt, bewegt, begeistert und verbindet seine Musik Menschen aller Länder und Kontinente." Beim Beethovenjahr gehe es darum, der Resonanz des Komponisten in der Gegenwart nachzuspüren. Das Jubiläumsjahr mit bundesweit Tausenden Veranstaltungen wird am 16. Dezember 2020 in einer Beethoven-Gala zum 250. Geburtstag des in Bonn geborenen Komponisten gipfeln.
Grütters betonte, die Veranstaltungen zum Beethoven-Jubiläum sollten auch abseits der großen Städte, "auch außerhalb der Tempel der Hochkultur" stattfinden: "Das Festjahr ist keine exklusive Einladung an eine kleine Elite, sondern eine Einladung an alle." Die Kulturstaatsministerin hob zugleich das völkerverbindende Vermächtnis Beethovens hervor, der sich für die Ideale der Französischen Revolution - Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit - begeisterte. Das aktuelle Festjahr solle sich von früheren Beethoven-Jubiläen und -Ehrungen abheben, erklärte Grütters. Diese hätten das Vermächtnis des Komponisten oft für ihre Zwecke instrumentalisiert: "Diese politischen Indienstnahmen für Nationalismus und Ausgrenzung waren Beethoven in keiner Weise würdig."
Das Jubiläumsjahr unter dem Motto "Beethoven neu entdecken" wird vom Bund, dem Land Nordrhein-Westfalen, der Stadt Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis mit insgesamt 43,5 Millionen Euro gefördert.
Ludwig van Beethoven wurde 1770 in Bonn geboren und zog im Alter von 22 Jahren nach Wien, wo er 1827 starb. Er ist auch heute noch einer der weltweit meistgespielten Komponisten.