Berlin (epd). Die AWO hat am Samstag ein neues Grundsatzprogramm verabschiedet. In einem vier Jahre dauernden Prozess habe der Verband das zuletzt 1998 beschlossene Grundsatzprogramm neu gefasst, teilte die AWO (Arbeiterwohlfahrt) in Berlin mit. Damit unterstreiche der Verband den Anspruch, "in Deutschland und Europa weiterhin für soziale Gerechtigkeit und Solidarität einzutreten", erklärte der AWO-Vorstandsvorsitzende Wolfgang Stadler.
Von zentraler Bedeutung für den Verband sei der Einsatz für eine demokratische Gesellschaft, die allen Menschen mit Respekt begegnet. Die AWO arbeite auch in Zukunft daran, Diskriminierung und Ungleichheit abzuschaffen. Der gesamte Verband bekenne sich mit dem Grundsatzprogramm dazu, jede Form von Feindlichkeit, Diskriminierung, Extremismus und Rassismus gegen Menschen und soziale Gruppen zu bekämpfen.
Weiter schaffe das neue Programm unter anderem auch ein Bewusstsein für die ausgrenzende Wirkung sozialer Ungleichheit für Teile der Gesellschaft, teilte die AWO mit. Dass die Ungleichheit nicht nur den sozialen Zusammenhalt gefährdet, sondern auch den Einzelnen ohne Perspektive zurücklässt und zu geringer Lebensqualität sowie Gesundheit führt, sei für die Arbeiterwohlfahrt auch im zweiten Jahrhundert ihre Bestehens untragbar.
Die AWO wurde am 13. Dezember 1919 auf Initiative der Frauenrechtlerin und Sozialdemokratin Marie Juchacz gegründet. In Berlin wurde am Freitag mit einem Festakt an die Gründung erinnert. Der Verband gehört heute zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege und wird nach eigenen Angaben bundesweit von rund 318.000 Mitgliedern, 74.000 Ehrenamtlern und 231.000 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern getragen.
epd tz