In jeder dritten Familie mit kleinem Kind arbeiten beide Eltern

In jeder dritten Familie mit kleinem Kind arbeiten beide Eltern

Wiesbaden (epd). In immer mehr Familien mit kleinem Kind arbeiten beide Elternteile. Im vergangenen Jahr waren in 35 Prozent der Paarfamilien mit einem Kind unter drei Jahren beide Eltern erwerbstätig, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Im Jahr 2008 waren es noch 29 Prozent. Dabei hängt die Erwerbsbeteiligung der Eltern stark vom Alter des jüngsten Kindes ab: Mit einem Kind unter einem Jahr arbeiteten 2018 in gut sieben Prozent der Fälle Vater und Mutter. War das Kind zwei Jahre alt, gingen bereits in 60 Prozent der Familien beide Elternteile einer Arbeit nach.

Mit einem jüngsten Kind in diesem Alter ergeben sich im Zeitvergleich auch die stärksten Zuwachsraten, wie die Statistiker weiter erklärten. 2008 waren nur in gut 44 Prozent der Paarfamilien mit zweijährigem Kind beide Eltern erwerbstätig.

Paarfamilien mit zwei erwerbstätigen Elternteilen wählten am häufigsten ein Modell, bei dem der Vater in Voll- und die Mutter in Teilzeit arbeiten. 24 Prozent der Paare mit einem Kind unter drei Jahren entschieden sich 2018 dafür. Mit zunehmenden Alter des jüngsten Kindes gewinnt diese Aufteilung an Bedeutung: Mit einem Kind unter einem Jahr arbeiteten nur vier Prozent der Paare nach der Modell "Vater in Vollzeit, Mutter in Teilzeit". Mit einem zwei Jahre alten Kind waren es bereits 42 Prozent. Dagegen waren in nur neun Prozent der Paarfamilien mit einem Kind unter drei Jahren beide Eltern vollzeiterwerbstätig (mit jüngstem Kind unter einem Jahr: drei Prozent; mit jüngstem Kind unter zwei Jahren: sechs Prozent).

Bei der Erwerbsbeteiligung der Elternteile gibt es nach wie vor große Unterschiede zwischen West und Ost, wie es weiter hieß. In den westdeutschen Bundesländern teilte sich 2018 jedes vierte Elternpaar mit einem Kind unter drei Jahren die Erwerbsarbeit so auf, dass der Vater vollzeit- und die Mutter teilzeitbeschäftigt waren. In Ostdeutschland wählte nur jedes fünfte Paar dieses Modell. Im Osten ist dagegen die Vollzeitbeschäftigung beider Eltern mit 19 Prozent erheblich verbreiteter als im Westen mit nur sieben Prozent.

Auch wenn es in den vergangenen zehn Jahren Zuwächse hinsichtlich der Erwerbstätigkeit beider Eltern mit einem Kind unter 3 Jahren gegeben hat, gab es den Angaben nach in mehr als der Hälfte der Elternpaare einen männlichen Alleinverdiener (54 Prozent). Am häufigsten waren Väter in der Alleinverdiener-Rolle, wenn Kinder unter einem Jahr in der Familie lebten (78 Prozent). Mit zunehmendem Alter des jüngsten Kindes nimmt auch die Erwerbstätigkeit beider Elternteile zu. Wenn das jüngste Kind ein Alter von zwei Jahren erreicht hat, war der Vater nur noch in 31 Prozent der Fälle der alleinige Erwerbstätige.

In Westdeutschland war das Alleinverdiener-Modell in dieser Altersgruppe der Kinder allerdings wesentlich stärker verbreitet. Der Anteil in den Familien mit einem jüngsten Kind im Alter von zwei Jahren lag hier 2018 bei 34 Prozent, in Ostdeutschland bei 18 Prozent, hieß es unter Berufung auf den Mikrozensus. Gleichgeschlechtliche Elternpaare waren in die Ergebnisse nicht einbezogen.