Aufgabe von Christen sei es, sich für Einheit und Versöhnung einzusetzen, sagte Tveit in Stuttgart. Deshalb sei das Motto der nächsten ÖRK-Vollversammlung 2021 in Karlsruhe von besonderer Aktualität: "Christus versöhnt, bewegt und eint die Welt."
Anne Heitmann, Kirchenrätin der Evangelischen Landeskirche in Baden für Mission und Ökumene, berichtete, dass das Thema dieser Versammlung in Karlsruhe gut ankomme. Versöhnung und Einheit sei die Botschaft, die die Gesellschaft heute brauche. In den Gottesdiensten der Versammlung würden die "Love Storys" von Jesus Christus im Mittelpunkt stehen, kündigte Heitmann an.
Pfarrerin Heike Bosien vom württembergischen Dienst für Mission und Ökumene vertrat die Ansicht, dass die Gemeinden in Deutschland ein falsches Bild von der Weltchristenheit hätten. So sei kaum bekannt, dass die Mehrheit der Christen inzwischen im globalen Süden oder globalen Osten lebten oder von dort kämen.
Generalsekretär Tveit forderte, den Dienst am Nächsten mit einem klaren christlichen Zeugnis zu verbinden. So habe eine Delegation des Weltkirchenrats bei einem Besuch im nordkoreanischen Pjöngjang als Geschenk für den atheistischen Machthaber Kim Jong Un eine christliche Ikone mitgenommen. Bei der Übergabe des Mitbringsels an Kims Stellvertreter habe sich dieser sehr bewegt gezeigt.
Tveit sprach als Gast der Württembergischen Arbeitsgemeinschaft für Weltmission, einer rund 50 Mitglieder umfassenden Gruppe aus Missions- und Ökumeneorganisationen. Auf dem Programm stand auch ein Vortrag Tveits zu 50 Jahren Antirassismusprogramm des ÖRK. Im ÖRK sind 348 christliche Kirchen mit mehr als 560 Millionen Mitgliedern zusammengeschlossen. Die katholische Kirche ist kein ÖRK-Mitglied.