Berlin (epd). Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Bärbel Kofler (SPD), hat größere internationale Anstrengungen zur Verteidigung der Menschenrechte angemahnt. "In großen Teilen der Welt gehören Menschenrechte nur zu sehr geringem Teil oder gar nicht zur täglichen Lebensrealität der Menschen", sagte sie dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Dienstag) zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember. Schlimmste Menschenrechtsverletzung wie Folter, Menschenhandel und Sklaverei, Gewalt und Misshandlungen seien noch immer tägliche Praxis. "Soziale Rechte wie das auf ausreichende Ernährung oder angemessene Unterkunft werden vorenthalten", erklärte Kofler.
Die Beauftragte sprach sich für eine vorbehaltlose Unterstützung von Menschen aus, deren Rechte bedroht sind. "Allen, die behaupten, es gebe einen Gegensatz zwischen Menschenrechten und Sicherheit, zwischen Menschenrechten und wirtschaftlicher Entwicklung, widerspreche ich entschieden", sagte sie. "Entwicklung, Sicherheit und Menschenrechte begünstigen sich gegenseitig."
Der Kampf für die Wahrung von Menschenrechten müsse über den Gedenktag hinaus die Politik leiten. "Wenn wir eine friedlichere und gerechtere Welt gestalten wollen, dann müssen wir die Achtung der Menschenrechte in den Mittelpunkt rücken", betonte Kofler. "Menschenrechte gelten immer, überall und für jeden - das ist der Kern und die Botschaft der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die wir am heutigen 10. Dezember würdigen."
Der Internationale Tag der Menschenrechte erinnert an die Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die UN-Vollversammlung am 10. Dezember 1948 in Paris.