Rom/Genf (epd). Die Menschen in Simbabwe leiden laut dem Welternährungsprogramm unter der schlimmsten Hungerkrise seit mehr als einem Jahrzehnt. Rund 7,7 Millionen Menschen seien akutem Hunger ausgesetzt, erklärte WFP-Exekutivdirektor David Beasley am Dienstag in Rom. Das entspreche der Hälfte der gesamten Bevölkerung.
Dürren und Überschwemmungen, die vom Klimawandel verursacht seien, und der wirtschaftliche Zusammenbruch hätten das Land im südlichen Afrika schwer getroffen. Beasley sprach von "einem Teufelskreis aus immer größerer Mangelernährung, der Frauen und Kinder am härtesten trifft". Mit schlechten Regenprognosen für die kommende Haupternte im April werde sich das Ausmaß der Not weiter verschlimmern.
Die Temperaturen in der Region steigen den Angaben nach mehr als doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt. Immer unregelmäßigere Regenzeiten machten den Kleinbauern zu schaffen, hieß es weiter. Das WFP plant, die Ernährungshilfe bis Januar auf 4,1 Millionen Menschen mehr als zu verdoppeln.
Bedürftige erhalten lebensrettende Rationen aus Getreide, Hülsenfrüchten und Pflanzenöl und Kinder unter fünf Jahren mit Nährstoffen angereicherte Spezialnahrung. Um den wachsenden Bedarf der am stärksten betroffenen Bewohner Simbabwes zu decken, benötige das WFP umgehend weitere Finanzmittel.