Gambella (epd). Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sind zum Besuch eines Flüchtlingslagers in der westäthiopischen Provinz Gambella an der Grenze zum Südsudan eingetroffen. Dort sind am Sonntag die Grundsteinlegung für eine Schule sowie Gespräche mit Flüchtlingen im Camp Nguenyyiel vorgesehen. In dem Lager sind derzeit fast 83.000 Menschen untergebracht, die seit Juli 2016 vor den Kämpfen im Bürgerkriegsland Südsudan geflohen sind.
Gambella gilt als eine der gefährlichsten und ärmsten Provinzen Äthiopiens. Dort leben in sieben Lagern mehr als 300.000 Flüchtlinge. Insgesamt werden mehr als 700.000 Flüchtlinge in Äthiopien versorgt - neben Menschen aus dem Südsudan auch Frauen, Männer und Kinder aus den Nachbarländern Somalia und Eritrea.
Müller und Heil wollen in dem afrikanischen Land politische Gespräche über faire Lieferketten, sozial und ökologisch nachhaltig produzierte Kleidung und Kaffee, berufliche Bildung und Unterstützung für Flüchtlinge führen. Für Montag ist ein Treffen mit dem äthiopischen Ministerpräsidenten und Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed Ali geplant. Am Dienstagnachmittag werden die Minister in Deutschland zurückerwartet.