Halle (epd). Die Händel-Festspiele in Halle stehen im kommenden Jahr unter dem Motto "Musikalische Malereien". Vom 29. Mai bis 14. Juni 2020 können die Besucher in über 100 verschiedenen Veranstaltungen "ganz besondere Highlights der Barockmusik erleben", auch an authentischen Händel-Orten, wie die Stiftung Händel-Haus am Dienstag in Halle mitteilte. Insgesamt werden fünf szenische Produktionen, fünf Oratorien und eine Vielzahl von Festkonzerten präsentiert. Das Musikfest in der Geburtsstadt Georg Friedrich Händels (1685-1759) zählt zu den renommiertesten Festivals barocker Musik in Europa. Der Vorverkauf startet am Donnerstag.
Der Direktor der Stiftung Händel-Haus und Intendant der Händel-Festspiele, Clemens Birnbaum, sagte: "Mit dem Motto möchten wir Oskar Hagen, dem Begründer der Händel-Opern-Renaissance vor 100 Jahren, unsere Referenz erweisen." Hagen (1888-1957) sei Kunsthistoriker sowie Musikwissenschaftler gewesen und habe in seinen Büchern wiederholt beide Künste verbunden. Vor 100 Jahren wurde in Halle von Hagen die Idee geboren, eine Händel-Oper nach über 170 Jahren wieder szenisch aufzuführen.
Zugleich soll ein gesellschaftliches Phänomen der Gegenwart hinterfragt werden, sagte Birnbaum: "Die heutige Praxis des unreflektierten Teilens von Inhalten beziehungsweise die Copy-and-Paste-Praxis steht im absoluten Gegensatz zum schöpferischen Prozess und einer damit verbundenen inhaltlichen Auseinandersetzung im Rahmen der Nachahmungsästhetik." Den Händel-Preis 2020 erhält der rumänisch-deutsche Countertenor Valer Sabadus. Das Preisträgerkonzert findet am 30. Mai statt.