Frankfurt a.M., Bamako (epd). Bei einem neuen Terroranschlag in Mali sind nach Armeeangaben mindestens 24 Soldaten und 17 Angreifer getötet worden. Der Überfall wurde am Montag in Tabankort in der Region Gao an der Grenze zum Niger auf eine gemeinsame Grenzpatrouille verübt, wie der französische Auslandssender RFI berichtete. Weitere 29 Soldaten seien verletzt worden. Etwa 100 Verdächtige seien im Gewahrsam der nigrischen Armee. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.
Im westafrikanischen Mali operieren mehrere islamistische Milizen - trotz der Präsenz internationaler Truppen wie der UN-Stabilisierungsmission Minusma, an der auch die Bundeswehr beteiligt ist. Erst am 1. November waren 53 Soldaten und ein Zivilist bei einem Anschlag in Indelimane getötet worden. Zu dieser Tat hatte sich ein Ableger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) bekannt. Die Minusma umfasst rund 10.000 Soldaten aus 50 Ländern, darunter bis zu 1.100 Bundeswehrsoldaten.
Auch in den Nachbarstaaten von Mali werden immer wieder Anschläge verübt. Mali war nach einem Putsch Anfang 2012 und dem Aufstand bewaffneter Gruppen in eine schwere Krise geraten. Islamistische Gruppen besetzten den Norden des Landes, Anfang 2013 griffen französische Truppen ein und drängten sie zurück. Seit April 2013 gibt es den Minusma-Einsatz mit einem Mandat des UN-Sicherheitsrats. Die erhoffte Stabilisierung ist bislang aber nicht gelungen.
Zugleich haben die fünf Staaten Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad ihre Anti-Terroreinsätze in der G5-Sahel-Truppe gebündelt. Die Truppe wird maßgeblich von der EU finanziert, gilt mehr als zwei Jahre nach ihrer Gründung aber als nur als bedingt einsatzbereit. Ihr Aufbau hat sich unter anderem wegen Streitigkeiten zwischen den Ländern verzögert.