Duisburg (epd). Mehrere Hundert Menschen haben am Sonntag gegen eine Demonstration von Rechtsextremen in der Duisburger Innenstadt protestiert. Die Demonstranten hatten sich entlang der Route der Rechtsextremen versammelt, die vom Hauptbahnhof zu ihrer Kundgebung starteten. Nach ersten Schätzungen der Polizei beteiligten sich etwa 650 Menschen an den Gegendemonstrationen. An der Demonstration der Rechtsradikalen, zu der die fremdenfeindlichen "Pegida"-Bewegung aufgerufen hatte, nahmen etwa 200 Rechtsradikale teil.
Die Polizei trennte die beiden Lager mit einem Großaufgebot, bis zum Nachmittag blieb die Lage weitgehend ruhig. Nach Angaben einer Polizei-Sprecherin hatten einige Gegendemonstranten versucht, die Absperrungen zu überwinden. Zudem blockierten einige Protestierende den Weg der Rechtsextremisten.
Die Proteste gegen den Aufmarsch der Rechtsradikalen organisierte das Bündnis "Duisburg stellt sich quer", zu dem unter anderem der örtliche Kreisverband der Linken, die Initiative "Flüchtlinge für Flüchtlinge" und das Friedensforum Duisburg zählen. Auch die evangelische Kirche in Duisburg hatte am Wochenende dazu aufgerufen, rechtsextremer Ideologie und Hetze zu widersprechen. Völkische und rassistische Umtriebe seien drauf und dran, wieder in der Mitte der Gesellschaft Platz zu greifen, hatte die Synode des evangelischen Kirchenkreises Duisburg gewarnt. "Dem überall und bei jeder Gelegenheit entgegenzutreten, ist die Pflicht aller Menschen guten Willens, gleich welcher politischen und religiösen Orientierung sie folgen", hieß es in der einstimmig beschlossenen Erklärung des Kirchenparlaments.