Berlin (epd). Der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Ralph Brinkhaus (CDU), hat anlässlich des 30. Jahrestags des Mauerfalls an jene Menschen erinnert, die lange vor dem Herbst 1989 für Freiheit in der DDR eintraten. Zwischen dem Aufstand vom 17. Juni 1953 und dem 9. November 1989 habe es viele Menschen gegeben, die inhaftiert wurden, ihren Beruf verloren oder ihr Leben an der innerdeutschen Grenze gelassen hatten, sagte Brinkhaus anlässlich einer Aktuellen Stunde im Bundestag zum Mauerfall-Jubiläum. "Wir sollten uns auch vor diesen stillen Helden verneigen", sagte er.
Die friedliche Revolution selbst bezeichnete er als "großes Wunder". Aber aus der Euphorie des Mauerfalls sei Alltag geworden, Betriebe seien geschlossen worden, die Städte marode gewesen. "Es gab Brüche über Brüche", sagte er. Es sei seither nicht alles gut gemacht, aber viel erreicht worden.
Nicht gesehen worden sei, welche großen Brüche die Menschen in der DDR durchlebt hätten. Sie seien "in eine neue Zeit gefallen" und hätten alles neu machen müssen. Das dies nicht ausreichend gewürdigt worden sei, "das war wirklich der große Fehler in der Wiedervereinigung", sagte Brinkhaus.
Zugleich erinnerte der CDU-Politiker an die antisemitische Pogromnacht der Nazis vom 9. November 1938. Der Bundestag sollte deshalb heute alles in seiner Macht stehende tun, Juden ihre Häuser, ihr Leben und ihre Synagogen zu schützen, sagte Brinkhaus.