Mödlareuth/Berlin (epd). US-Außenminister Mike Pompeo hat am Donnerstag den ehemaligen deutsch-deutschen Grenzort Mödlareuth besucht. In dem bayerisch-thüringischen Dorf traf er am Mittag mit Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) zusammen, wie das Auswärtige Amt in Berlin auf Anfrage mitteilte.
Dort stand für die Politiker zwei Tage vor dem 30. Jahrestag des Mauerfalls laut Außenamt unter anderem der Besuch eines deutsch-deutschen Museums auf dem Programm. Das als "Little Berlin" bekanntgewordene Mödlareuth war während des Kalten Krieges 41 Jahre lang durch die innerdeutsche Grenze geteilt.
Im Anschluss wollten Pompeo und Maas nach Leipzig weiterfahren. Im dortigen Alten Rathaus stand den Angaben nach ein Zweiergespräch zu internationalen und bilateralen Themen auf dem Programm. Danach waren ein Besuch der Leipziger Nikolaikirche und ein Treffen mit Zeitzeugen der friedlichen Revolution geplant. Das evangelische Gotteshaus war im Herbst 1989 Ausgangspunkt der Leipziger Montagsdemonstrationen, die einen entscheidenden Baustein auf dem Weg zum Ende der DDR darstellten.
Am Abend wurden Pompeo und Maas im benachbarten Halle erwartet. Nach dem Anschlag in der Saalestadt vom 9. Oktober sollte der Besuch unter anderem in der örtlichen Synagoge ein gemeinsames Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus setzen.
Bei dem antisemitisch und rechtsextremistisch motivierten Anschlag waren eine 40-jährige Frau und ein 20-jähriger Mann erschossen worden. Auf der Flucht verletzte der Täter zwei weitere Menschen schwer. Zuvor hatte der schwer bewaffnete Mann vergeblich versucht, in die Synagoge der Stadt einzudringen.