Mit dem am Brandenburger Tor, am Potsdamer Platz und am Alexanderplatz in Berlin präsentierten Projekt wirbt die Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V. für eine neue Trauerkultur in Deutschland. "Trauer ist etwas, über das wir ungern sprechen, aber sie geht uns früher oder später alle an", sagte der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft und Direktor des Zentralinstituts und Museums für Sepulkralkultur in Kassel, Dirk Pörschmann, bei der Präsentation.
Viele sind auf Trauer nicht vorbereitet
Mit der Sterbeuhr und dem Onlinemagazin "trauer-now.de" wolle die Arbeitsgemeinschaft "zu einer heilsamen Trauerkultur anregen, die die Hinterbliebenen in den Mittelpunkt rückt", sagte Pörschmann. "Wir wollen Inspirationen geben, wie der Abschied von geliebten Menschen wahrhaftig, würdevoll und heilsam gelingen kann." Tod und Trauer seien in der Gesellschaft in vielen Bereichen immer noch tabu, viele seien darauf nicht vorbereitet.
Alle 33 Sekunden sterbe ein Mensch in Deutschland, 108 jede Stunde und fast 955.000 jedes Jahr. "So brauchen Menschen beispielsweise Orte, an denen sie mit ihrer Trauer so frei umgehen dürfen und können, wie es ihnen gut tut", sagte Pörschmann. Menschen benötigten auf dem Friedhof Beisetzungsorte, die einen positiven und lebendigen Trauerprozess ermöglichen.