Berlin (epd). In den Berliner "Gärten der Welt" ist der Grundstein für einen jüdischen Garten gelegt worden. Der weltweit erste jüdische Garten in einer Parkanlage werde einen wichtigen Beitrag zum Dialog der Kulturen und Religionen in den "Gärten der Welt" leisten, erklärte Umweltsenatorin Regine Günther (Grüne) am Donnerstag in Berlin. Sie wünsche sich, dass die Anlage zu einem Ort der Verständigung werde.
Der Garten soll nur wenige Meter entfernt vom christlichen Garten auf einer Fläche von rund 2.000 Quadratmetern entstehen. Bei der Gestaltung werde "auf vordergründige Symbolik oder Glaubensinschriften" verzichtet, hieß es. Zunächst entstehe ein Netz aus Wegen, in das Platzflächen und Felder unterschiedlicher Größe und Form eingebettet sind: "Das Wegenetz symbolisiert die Diaspora der jüdischen Kultur mit all ihren Verflechtungen, internationalen Bezügen und Entwicklungen."
In den Feldern sollen Pflanzen gedeihen, die zur Geschichte der Juden gehören. Welche das sind, soll noch recherchiert werden, da es "keinen tradierten Kanon jüdischer Gartenkunst" gebe, der Vorbild sein könne. Weiter sind zwei Pavillons "an zwei Begegnungspunkten im Wegenetz" geplant.
Zusammen mit dem christlichen und dem orientalischen Garten soll der jüdische Garten die drei großen monotheistischen Religionen repräsentieren. In den "Gärten der Welt" gibt es noch weitere Themengärten.
Der Entwurf stammt vom "atelier le balto Landschaftsarchitekten" und den Künstlern Manfred Pernice und Wilfried Kühn. Gefördert wird das Projekt von der Allianz Umweltstiftung, der Axel Springer Stiftung und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.