Göttingen (epd). Mit der Vertrauenswürdigkeit der Wissenschaft am Beispiel des Klimawandels beschäftigt sich der Deutsche Ethikrat bei seiner diesjährigen Herbsttagung am Mittwoch in Göttingen. Weltweite Proteste, vor allem der jüngeren Generationen, hätten die Klimakrise ins Zentrum der politischen Öffentlichkeit gerückt, erklärte der Ethikrat. Bei der Tagung wollen Wissenschaftler aus zahlreichen Disziplinen darüber diskutieren, wie eine vertrauenswürdige Vermittlung von wissenschaftlichen Inhalten für verschiedene Adressaten aussehen sollte.
Gefragt werde auch danach, wie die prinzipiell unabgeschlossene Wissenschaft "sicheres" Wissen als Grundlage für gesellschaftliches und politisches Handeln schaffen könne. Angekündigt sind etwa Referate der Leiterin des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts, Antje Boetius, des Hamburger Klimaforschers Hans von Storch und der österreichischen Wissenschaftsforscherin Ulrike Felt.
Der Deutsche Ethikrat ist ein unabhängiges Sachverständigen-Gremium. Er besteht seit 2008 und ist Nachfolger des im Jahr 2001 von der Bundesregierung eingerichteten Nationalen Ethikrates. Bislang hat der Deutsche Ethikrat 15 umfangreiche Stellungnahmen erarbeitet, unter anderem zu den Themen Anonyme Kindesabgabe, Intersexualität, Präimplantationsdiagnostik, Gendiagnostik, Patientenwohl und Big Data. Vorsitzender des Deutschen Ethikrates ist seit 2016 der evangelische Theologe Peter Dabrock.