Washington (epd). In den USA stehen weiße evangelikale Christen einer Umfrage zufolge weiterhin mehrheitlich zu Präsident Donald Trump. Nach einer am Montag veröffentlichten Erhebung der in Washington ansässigen Forschungseinrichtung Public Religion Research Institute (PRRI) sind 76 Prozent der weißen Evangelikalen mit Trumps Amtsführung zufrieden. Bei der Präsidentenwahl 2016 hatten laut Nachwahlbefragungen rund 80 Prozent der weißen evangelikalen Wähler für Trump gestimmt.
Insgesamt seien aber nur 43 Prozent der US-Amerikaner mit Trumps Amtsführung zufrieden, heißt es in der Untersuchung. Unter den weißen moderaten Protestanten seien 53 Prozent dieser Auffassung, unter den Katholiken 41 Prozent. Große Zufriedenheit (87 Prozent) mit dem Präsidenten herrsche bei Anhängern der Republikaner. Am wenigsten Zustimmung finde Trump bei schwarzen Protestanten (14 Prozent), bei Menschen ohne religiöse Bindung (19 Prozent) und bei Gläubigen aus nicht-christlichen Religionsgruppen (27 Prozent). Nur sechs Prozent der Demokraten und 32 Prozent der unabhängigen Wähler haben einen positiven Eindruck von Trump.
Viele evangelikale Christen betrachten Trump offenbar als Kämpfer für traditionelle und biblische Werte, besonders gegen Abtreibung. Christen müssten bei der Präsidentschaftswahl im November 2020 gegen die "gottlosen, sozialistischen Pläne" der LGBT-Bewegung und der "Abtreibungsindustrie" stimmen, forderte der baptistische Prediger Franklin Graham jüngst im evangelikalen Magazin "Decisions". Trumps Wahlsieg 2016 habe den USA eine Chance gegeben, zu "moralischen und biblischen Werten" zurückzukehren.
Die Befragung zu Trump ist Teil der jährlichen PRRI-Untersuchung zu den Werten der US-amerikanischen Bevölkerung. Danach sind 35 Prozent der Republikaner-Anhänger der Ansicht, es gebe keinen Klimawandel. 32 Prozent erklären, Klimawandel sei Teil eines "natürlichen Zyklus". 30 Prozent machen menschliches Handeln dafür verantwortlich. Auch weiße Evangelikale sind skeptisch: 37 Prozent sind der Auffassung, es gebe keinen Klimawandel. Ein Drittel zeigte sich überzeugt, dass der Mensch für die Erderwärmung verantwortlich ist.
80 Prozent der US-Amerikaner sind der Ansicht, es gebe "solide Hinweise", dass die Erdtemperatur in den letzten Jahrzehnten gestiegen ist. 59 Prozent vertreten die Auffassung, dass eine Erwärmung stattfindet, und dass diese hauptsächlich von menschlichem Tun wie der Nutzung fossiler Energiequellen stammt.
89 Prozent der Republikaner-Wähler befürworten eine restriktivere Einwanderungspolitik. Bei den Unterstützern der Demokraten sprechen sich 68 Prozent gegen restriktivere Gesetze aus. Die Forschungseinrichtung Public Religion Research Institute (PRRI) hat für die Umfrage 2.527 US-Amerikaner befragt.