Genf, Bamako (epd). Bei zwei Anschlägen auf UN-Blauhelme in Mali ist am Sonntag ein Soldat getötet worden. Fünf weitere wurden verletzt, wie ein Sprecher der Mission Minusma am späten Sonntagabend mitteilte.
Demnach war in Aguelhok im Norden des Landes bei einer Patrouille ein Sprengsatz detoniert. Vier Verletzte seien von einer Eingreiftruppe aus der Luft ausgeflogen worden. Ein aus dem Tschad stammender Soldat sei tot geborgen worden. Eine Stunde später hätten Bewaffnete einen Stützpunkt in Bandiagara im Zentrum des Landes angegriffen und einen Blauhelmsoldaten aus Togo schwer verletzt.
UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte die Anschläge scharf und rief alle Parteien eines Friedensabkommens für den westafrikanischen Staat auf, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Er wies zugleich darauf hin, dass es sich bei Angriffen auf UN-Blauhelmsoldaten um Kriegsverbrechen handeln könne.
In Mali kommt es immer häufiger zu Terroranschlägen. Nach Angaben der Vereinten Nationen hat sich die Zahl ziviler Opfer zwischen 2012 und 2018 vervierfacht. Am UN-Militäreinsatz in Mali sind rund 10.000 Blauhelm-Soldaten aus mehr als 50 Ländern beteiligt, unter ihnen auch bis zu 1.100 deutsche Soldaten. Der Einsatz gilt als einer der gefährlichsten der Vereinten Nationen. Im Juni war er um ein weiteres Jahr verlängert worden.