Düsseldorf (epd). Migranten mit sehr guten Deutschkenntnissen haben Wirtschaftsforschern zufolge am deutschen Arbeitsmarkt gleiche oder teils sogar bessere Chancen auf gute Jobs und hohe Gehälter wie Einheimische. Laut einer noch unveröffentlichten Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft, aus der die Düsseldorfer "Rheinische Post" (Montag) zitiert, erzielen Zuwanderer in Deutschland bei gleichem Sprachniveau in Deutsch und gleichem Bildungsstand in der Regel gleich hohe Löhne wie Einheimische.
Deutlich werde aus den umfangreichen Datenauswertungen auch, "dass die höhere Erwerbslosigkeit der Zuwanderer zumindest zu bedeutenden Teilen auf ihr geringeres Sprachniveau zurückgeht". Der Nachteil des Migrationshintergrunds bei Entlohnung und Karrierechancen verschwinde im Vergleich zu einheimischen Bewerbern vollständig, wenn die Deutschkenntnisse perfekt und der Bildungsstand hoch seien. Ohne Sprachkenntnisse als erklärende Variable liege der Stundenlohn für zugewanderte Frauen und Männer der ersten Generation dagegen durchschnittlich um etwa 1,50 Euro niedriger als bei Einheimischen derselben Qualifikationsstufe.
Um Zuwanderer und Flüchtlinge schneller in den Arbeitsmarkt zu integrieren, solle daher die Qualität der Integrationskurse verbessert und das Angebot an weiterführenden Sprachkursen weiter ausgebaut werden. Die Sprachförderung müsse laut Institut der deutschen Wirtschaft künftig auch die einheimische Bevölkerung mit in den Blick nehmen. Denn auch niedrigqualifizierte Einheimische mit unzureichenden Deutschkenntnissen hätten am Arbeitsmarkt zunehmend Probleme. Ihre Chancen seien schlechter als die von zugewanderten Akademikern und Hochqualifizierten mit guten Deutschkenntnissen.
epd kfr