Forscher wollen Kläranlagen zum Gemüseanbau in Städten nutzen

Forscher wollen Kläranlagen zum Gemüseanbau in Städten nutzen

Osnabrück, Oberhausen (epd). Forscher verschiedener Disziplinen wollen Produkte, die beim Betrieb von Kläranlagen entstehen, dazu nutzen, um in Städten Obst und Gemüse anzubauen. Die aus einer Kläranlage gezogenen Ressourcen Wasser, Stickstoff, Phosphor, Kalium, CO2 und Wärme sollen zu einer Nährlösung verarbeitet werden, mit der die Pflanzen direkt versorgt werden könnten, teilte die Hochschule Osnabrück am Dienstag mit. Sie arbeitet gemeinsam mit der Technischen Universität Kaiserslautern, der Universität Gießen sowie dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Oberhausen an dem Projekt "Suskult". Das Fraunhofer-Institut hat die Projektleitung.

Klärwerke böten genau die Ressourcen, die für einen geschlossenen Anbau von Gemüse und Obst notwendig sind, erläuterte der Osnabrücker Professor Andreas Ulbrich. Ein solches nachhaltiges Kultivierungssystem könne helfen, den zunehmenden Bedarf an Nahrungsmittel in wachsenden Städten regional und umweltschonend sicherzustellen, hieß es. Eine Demonstrationsanlage solle 2022 auf dem Gelände des Klärwerks Emschermündung an der Stadtgrenze zwischen Dinslaken, Oberhausen und Duisburg aufgebaut werden.