Die zuvor als Diakoniewissenschaftlerin in Wuppertal-Bethel tätige Hofmann folgt auf Bischof Martin Hein, der in dem Gottesdienst zugleich verabschiedet wurde. Hein tritt nach 19 Jahren im Amt in den Ruhestand.
In ihrer Predigt bezeichnete Hofmann die Kirche als ein "Sorgenetz", in dem Menschen mit anderen ins Gespräch kommen, einander Halt geben und ihre Sorgen vor Gott bringen könnten. Sie rief dazu auf, daran zu arbeiten, dass Kirche als ein Ort erlebt werde, an dem "Netze der Sorge und Stärkung" geknüpft würden. "Als Ort, wo wir miteinander und mit Gott reden und uns zuhören, wo wir uns ermutigen und stärken im Glauben und erinnern an das, was Halt und Identität in Zeiten der Verunsicherung gibt: Gnade, Glaube, Gemeinschaft", sagte sie.
Würde und Respekt im Umgang mit Menschen
Zu den Grundüberzeugungen der Kirche gehöre es, dass Herkunft, Ausbildung und Kontostand keine Rolle spielten, betonte Hofmann. Christen hätten die Aufgabe, ihre Nächsten in der Nähe und in der Ferne zu lieben. Dazu gehöre es, Menschen würde- und respektvoll zu behandeln und Menschen aus dem Meer zu retten, die auf der Flucht vor Krieg und Armut seien. Aber auch Besuche bei denen, die keine Familie mehr hätten oder der Unterhalt diakonischer Einrichtungen, in denen Menschen gut gepflegt würden, gehörten dazu.
Im Umgang mit Macht sei Demut eine wichtige Tugend, fuhr Hofmann fort. Macht müsse als Gestaltungsmacht verstanden werden, es gehe nicht darum, sich groß und wichtig zu fühlen. Da der Mensch nicht vollkommen sei, könnten auch Fehler passieren. "Ich hoffe, dass wir das auch untereinander aushalten und uns nicht vorhalten, dass wir nicht perfekt sind", sagte sie.
Zuvor hatte Bedford-Strohm auf die vielfältigen Erfahrungen hingewiesen, die Hofmann aus ihrem akademischen und beruflichen Leben mitbringe. Sie komme mit einem frischen Blick auf kirchliche Strukturen, Themen und Prozesse in das bischöfliche Amt. Bedford-Strohm würdigte den scheidenden Bischof Hein als klugen und scharfsinnigen Theologen und als "Mann der Ökumene". Er habe viele "Segensspuren" hinterlassen.