Genf (epd). Der UN-Menschenrechtsrat wird eine Untersuchungsmission nach Venezuela entsenden. Eine entsprechende Resolution nahm das Gremium am Freitag in Genf mit 19-Ja-Stimmen an. Sieben Länder lehnen das Vorhaben ab, 21 Staaten enthielten sich. Zudem verurteilte der Rat alle Verstöße gegen internationales Recht in dem südamerikanischen Land. Der Vorstoß für die Ermittlungsmission kam von der sogenannten Lima-Gruppe aus zehn amerikanischen Ländern.
Der Rat rief die venezolanischen Behörden auf, sofort alle politischen Gefangenen und weitere willkürlich Inhaftierte freizulassen. Außerdem müsse der Untersuchungsmission ungehinderter Zugang zum ganzen Land gewährt werden.
Human Rights Watch begrüßte die Entscheidung des Menschenrechtsrates. Sie sei ein entscheidender Schritt, um den Opfern der Gewalt in Venezuela zu Gerechtigkeit zu verhelfen, erklärte die Menschenrechtsorganisation in Genf. Die Mission werde Verbrechen wie außergerichtliche Hinrichtungen, Verschwindenlassen, willkürlichen Verhaftungen, Folter und andere brutale Menschenrechtsverletzungen untersuchen, die seit 2014 verübt worden seien. Auf diese Weise könnten die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. "Dies ist ein Sieg für die Opfer", sagte der Amerika-Direktor der Organisation, José Miguel Vivanco.