Berlin (epd). Die 32. Jüdischen Kulturtage in Berlin bieten vom 7. bis 17. November 21 Veranstaltungen an elf Orten. Ein Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf der russisch-jüdischen Kultur, wie die Jüdische Gemeinde Berlin am Donnerstag ankündigte. Die Künstler aus Russland, Deutschland, Israel und den USA böten einen Programm-Mix aus Konzerten, Lesungen und Ausstellungen. Die Schirmherrschaft hat Kultursenator Klaus Lederer (Linke).
Erwartet würden neben Frank Londons "Klezmatics" aus New York unter anderem der Violinist Yury Revich mit seinem Programm "Russian Soul", die israelischen Musiker Avi Avital und Omer Avital und die israelische Ladino-Sängerin Yasmin Levy. Ladino ist die romanische Sprache der Sephardim. Schauspielerin Katja Riemann widme dem 2018 gestorbenen Schriftsteller Edgar Hilsenrath einen literarisch-musikalischen Abend, der US-amerikanische "Rapper mit der Kippa", Nissim Black, wird im Columbia Theater auftreten. Schauspielerin Simone Thomalla gestalte mit dem Ensemble "Lerne lachen, ohne zu weinen" ein "humoristisch-literarisches Stück" im Renaissance-Theater.
Am 9. November wird mit einer Gedenkveranstaltung an die Nazi-Pogrome von 1938 erinnert. Der 9. November werde aber auch von einer anderen Seite beleuchtet, hieß es. Dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 folgte durch die Zuwanderung von vielen Menschen aus den GUS-Staaten eine Verdreifachung der Mitgliederzahlen der jüdischen Gemeinden in Deutschland, wovon diese bis heute profitieren.