Berlin (epd). Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat eine umfassende Befragung der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland gestartet. Das sogenannte Gemeindebarometer sei die bislang größte Umfrage dieser Art innerhalb der jüdischen Gemeinschaft, teilte der Zentralrat in Berlin mit. Die Untersuchung wurde am Dienstag gestartet und läuft bis zum Jahresende. Erste Ergebnisse werden im Frühjahr 2020 erwartet.
"Ähnlich wie andere Institutionen sind auch die jüdischen Gemeinden mit sinkenden Mitgliederzahlen konfrontiert. Wir möchten den Ursachen auf den Grund gehen", erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster. Mit der Umfrage sollen belastbare Zahlen und Erkenntnisse gewonnnen werden, um die jüdische Gemeinschaft für die kommenden Jahrzehnte zu stärken, die eigenen Angebote anzupassen und anderen jüdischen Institutionen entsprechendes Wissen an die Hand geben zu können.
Untersucht werden den Angaben zufolge Einstellungen von Menschen mit jüdischem Hintergrund, die in Deutschland leben und mindestens 18 Jahre alt sind. Die Befragung findet in Zusammenarbeit mit dem Jewish Joint Distribution Committee (JDC) sowie dem Sozialforschungsinstitut infas statt.