Berlin (epd). Die Bundesregierung hofft in der Venezuela-Krise auf weitere Gespräche zwischen Regierung und Opposition. Es sei nun an Staatschef Nicolás Maduro, mit einer "klaren Geste" zu zeigen, dass er an einer Verhandlungslösung interessiert sei, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Montag in Berlin. Unter der aktuellen Situation leide vor allem die Bevölkerung Venezuelas. Dies müsse Ansporn sein, konstruktiv an Gesprächen mitzuwirken. Zuvor hatte Oppositionsführer Juan Guaidó die Verhandlungen für gescheitert erklärt und betont, dass Maduro den Prozess mit "falschen Ausreden" beendet habe.
Im Mai war Norwegen Gastgeber von Gesprächen zwischen Vertretern von Regierung und Opposition, die aber in Oslo ohne Ergebnis beendet wurden. Im Juli startete dann eine Vermittlungsrunde auf Barbados. Norwegen trat schon mehrfach als Vermittler in politischen Konflikten auf und blieb bislang in der Venezuela-Krise neutral. So hat das skandinavische Land auch nicht, wie viele andere westliche Staaten, Guaidó als Interimspräsident anerkannt. Die Außenamtssprecherin betonte, dass die Bundesregierung die Bemühungen Norwegens unterstütze und auf eine Wiederaufnahme der Oslo-Gespräche hoffe.
In Venezuela tobt ein erbitterter politischer Machtkampf zwischen der Opposition und der Regierung. Parlamentspräsident Guaidó hatte sich im Januar zum Übergangspräsidenten erklärt. Inzwischen wird er von mehr als 50 Staaten anerkannt. Auf der Seite von Maduro stehen Länder wie Kuba, Russland und die Türkei. Maduros größter Machtfaktor ist das Militär, das bislang mehrheitlich aufseiten der Regierung steht.