Stuttgart (epd). Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) warnt davor, die Kosten für den Klimaschutz alleine auf die Konsumenten abzuwälzen. Das Risiko für solch ein Vorgehen sei vor dem entscheidenden Treffen des Klimakabinetts der Bundesregierung am 20. September "immens", sagte VZBV-Chef Klaus Müller der "Stuttgarter Zeitung" sowie den "Stuttgarter Nachrichten" (Montag). Treibhausgase müssten einen angemessen Preis haben, erläuterte er. Die Mehreinnahmen einer CO2-Bepreisung müssten aber zu 100 Prozent "wieder an die Verbraucher zurückfließen" und dürften nicht "im Bundeshaushalt versickern".
Müller sagte, die Politik dürfe nicht den Fehler des Erneuerbare-Energien-Gesetzes wiederholen, indem sie so viele Ausnahmen für die Hauptverursacher von Treibhausgas-Emissionen schaffe, dass am Ende die privaten Verbraucher die Großindustrie subventionierten. Er zeigte Sympathien für das Schweizer Modell einer Pro-Kopf-Rückgabe für die Entlastung von Verbrauchern. "Jede und jeder bekommt den gleichen Betrag, dadurch profitieren zum Beispiel Familien. Aber bitte zu Beginn des Jahres, wenn die Heiz-Saison noch läuft und die Energiekosten der Haushalte hoch sind", sagte der Verbraucherzentralen-Chef.
Das Klimakabinett der Bundesregierung will am 20. September entscheiden, wie es in der Klimapolitik weitergehen soll. Einig sind sich Union und SPD zwar darin, dass CO2 bepreist werden muss - während die SPD und Umweltschützer eine CO2-Steuer favorisieren, ist die Union für Treibhausgas-Zertifikate, mit denen gehandelt werden kann.