Bonn (epd). Zum bundesweiten "Tag des offenen Denkmals" am 8. September öffnet die katholische Kirche ihre Gebäude. In mehr als 1.500 Kirchen und weiteren kirchlichen Bauten gebe es Sonderprogramme und Führungen, teilte die katholische Deutsche Bischofskonferenz am Montag in Bonn mit. Gezeigt werden sollen auch Bereiche, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind. Beim Tag des offenen Denkmals geht es in diesem Jahr um "Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur".
Zu diesem Thema könne die katholische Kirche viel beitragen, hieß es: "Die Kirchenkunst- und Sakralarchitektur-Geschichte belegt, dass sich die Kirche seit 1.700 Jahren immer wieder mit der künstlerischen Avantgarde verbündet hat und mit ihren Gotteshäusern, Klosteranlagen und Kunstschätzen stilbildend auch in den säkularen Bereich hinein war." Auch heute wage die Kirche im Zusammenwirken mit Künstlern ästhetisch Außergewöhnliches und markiere so moderne Umbrüche in Kunst und Kultur, "die aber die Wurzeln der Tradition nicht vergessen, sondern kreativ mitbedenken", so die Bischofskonferenz.
Die vom Deutschen Liturgischen Institut 2015 gestartete Online-Ausstellung "Straße der Moderne" (www.strasse-der-moderne.de) präsentiere 200 Kirchendenkmale sowohl der klassischen Moderne als auch des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts. Trotz mancher Kirchenschließungen und -umwidmungen dürfe nicht übersehen werden, dass die katholische Kirche seit 1995 in Deutschland 72 katholische Gotteshäuser und mehr als 600 sonstige öffentliche Gebäude neu erbaut habe, darunter etliche preisgekrönte Architekturen, hieß es weiter.
Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days. Seit 1993 öffnen am zweiten Sonntag im September Kulturdenkmäler ihre Türen für ein breites Publikum. Im vergangenen Jahr besuchten nach Angaben der Stiftung rund 3,5 Millionen Kulturbegeisterte rund 8.000 Denkmäler in ganz Deutschland. Die zentrale Eröffnungsfeier findet in diesem Jahr auf dem Ulmer Münsterplatz statt.