Die Predigt in der Kapelle der Versöhnung auf dem ehemaligen Todesstreifen hielt Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein. Am Abend stand zudem ein Friedenskonzert in der Kapelle auf dem Programm. Zu hören war Kammermusik für Saxofon und Orgel. Außerdem wurden zum Weltfriedenstag Texte gelesen.
Bereits am Mittwoch war die rekonstruierte Turmuhr der 1985 von der DDR gesprengten Berliner Versöhnungskirche nach 58 Jahren Stillstand wieder feierlich in Betrieb genommen worden. Sie steht im Foyer des Gebäudes des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung am Berliner Nordbahnhof und damit unweit ihres ursprünglichen Standortes. Für die Restaurierung und Aufstellung der "Uhr der Versöhnung" waren Spenden gesammelt worden.
Die 1894 eingeweihte neugotische Versöhnungskirche in der Bernauerstraße stand nach dem Mauerbau 1961 genau auf dem Todesstreifen zwischen Ost- und Westberlin. DDR-Grenztruppen nutzten den Kirchturm als Geschützstand. Am 22. Januar 1985 veranlasste die DDR-Regierung die Sprengung der Kirche und sechs Tage später auch des Turmes.
Liturgische Gegenstände aus der Versöhnungskirche wurden vor der Sprengung ausgelagert und unter anderem in der 1981 gegründeten Ost-Berliner Versöhnungsgemeinde Marzahn weiterverwendet. Auch die Glocken und die Turmuhr wurden geborgen und eingelagert. Auf dem Fundament der alten Versöhnungskirche wurde 2000 die Kapelle der Versöhnung eingeweiht. Sie ist Teil der Gedenkstätte Berliner Mauer.