Berlin (epd). Deutschlands Orchester verzeichnen ein größeres Publikumsinteresse an klassischer Musik. Insbesondere die Besucherzahlen bei Open-Air-Konzerten seien ein Beleg, dass Klassik auf dem Erfolgskurs sei, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung, Gerald Mertens, am Donnerstag in Berlin. Allein zum Open-Air-Konzert der Berliner Philharmoniker am Brandenburger Tor unter dem neuen Chefdirigenten Kirill Petrenko würden am Samstag über 30.000 Menschen erwartet.
Weiter verwies Mertens auf "45.000 Besucher bei Oper für alle mit Deutscher Staatsoper und Staatskapelle Berlin auf dem Bebelplatz im Juni, 75.000 Besucher im Nürnberger Luitpoldhain bei den Nürnberger Philharmonikern, weitere 50.000 bei den Nürnberger Symphonikern im Sommer 2019, fast 70.000 Menschen bei Klassik airleben mit dem Gewandhausorchester Leipzig oder 20.000 erwartete Besucher beim hr-Sinfonieorchester Open Air in Frankfurt/Main am 22. August".
Diese mehreren hunderttausend Musikliebhaber tauchten jedoch bislang in keiner offiziellen Besucherstatistik auf, denn der Eintritt zu vielen großen Klassik-Open-Air-Veranstaltungen sei frei, monierte der Geschäftsführer: "Auch die Besucher kleinerer professioneller Klassikfestivals oder Open-Air-Konzerte, der Konzerte von Musikhochschulen, vieler Kammermusikveranstaltungen, der Konzerte in Kirchen oder in Universitäten werden statistisch grundsätzlich nicht erfasst."