Osnabrück (epd). Angesichts der Einführung kostenloser Bahnfahrten für Bundeswehrsoldaten fordert der Paritätische Gesamtverband auch Freifahrten für alle, die einen Freiwilligendienst leisten. Die Bundesregierung solle "ihren Blick besser auf die 100.000 überwiegend jungen Menschen in den Freiwilligendiensten richten, die hier für ein Taschengeld von maximal 400 Euro im Monat echten Einsatz für unser Gemeinwesen leisten", sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Sie hätten eine solche Anerkennung mehr als verdient. "Und sie könnten auch materiell die Befreiung von ihren Fahrtkosten dringend brauchen", erklärte Schneider.
Er kritisierte zugleich die Regelung für die Bundeswehrsoldaten. "Wir haben keine Wehrpflichtigen mehr", betonte Schneider. Dass diese früher Freifahrten zwischen Wohnort und Kasernen bekommen hätten, sei nur sachgerecht gewesen. "Heute haben wir es allerdings mit einer Berufsarmee zu tun, und es gibt keinen wirklichen Grund, einer bestimmten Berufsgruppe das Privileg freier Bahnfahrten zu gewähren", sagte er.
Uniformierte Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr können ab Januar 2020 alle Züge der Deutschen Bahn für dienstliche und private Fahrten in der zweiten Klasse kostenfrei nutzen. Dafür zahlt die Bundeswehr eine Pauschale an die Bahn.