Genf (epd). Mehr als 500 Zivilisten sind laut den UN bei den Kämpfen im Nordwesten Syriens in den vergangenen dreieinhalb Monaten getötet worden. Die meisten von ihnen seien bei Luftangriffen des Assad-Regimes und seines Verbündeten Russland ums Leben gekommen, sagte Mark Cutts, der stellvertretende regionale UN-Hilfskoordinator für die Syrienkrise, laut einer am Donnerstag in Genf verbreiteten Mitteilung.
Der Zahl der getöteten und verletzten Zivilisten in der Provinz Idlib und dem nördlichen Teil der Provinz Hama steige täglich, betonte Cutts. Er wies auch auf die humanitären Helfer hin, die unter Lebensgefahr arbeiteten. Erst am Mittwoch seien drei Helfer bei Luftangriffen getötet worden. Der stellvertretende regionale Hilfskoordinator verlangte von allen Konfliktparteien, das humanitäre Völkerrecht zu respektieren und Zivilisten zu schonen.
In dem Gebiet, der letzten verbliebenen Rebellenhochburg in Syrien, sitzen laut Cutts drei Millionen Zivilisten fest. Zugleich verschanzen sich dort Zehntausende Bewaffnete, die gegen das Assad-Regime kämpfen. Die meisten von ihnen gehören islamistischen Organisationen an.
Machthaber Baschar al-Assad und Russland wollen das Gebiet mit militärischen Mitteln zurückgewinnen. In den vergangenen Jahren eroberte Assad mit russischer und iranischer Hilfe fast alle an Rebellen und Terroristen verlorenen Gebiete zurück. Der Syrien-Konflikt begann 2011. Seitdem wurden Hunderttausende Menschen getötet, Millionen Syrer sind auf der Flucht.