Rom (epd). Die künftige EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat in Rom für gemeinsame Lösungen der Mitgliedsländer im Umgang mit Flüchtlingen geworben. Bei einer Begegnung mit dem italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte forderte sie am Freitag einen neuen Pakt für Migration und Asyl und sprach sich zudem für eine neue Art und Weise der Lastenverteilung innerhalb der EU aus. Die Aufnahme von Migranten müsse "effizient und human" sein.
Bei der Aufteilung der Lasten im Umgang mit Flüchtlingen gebe es keine einfachen Lösungen, sagte sie unter Hinweis auf Italien, Spanien und Griechenland. Dort kommen die meisten über das Mittelmeer nach Europa drängenden Flüchtlinge an. Aufgrund der Dublin-Verordnung müssen Asylanträge in dem Land gestellt werden, indem Bewerber erstmals die EU betreten. Rom verwehrt Seenotrettungsschiffen mit Flüchtlingen an Bord derzeit die Einfahrt in italienische Häfen, wenn sich nicht zuvor andere EU-Länder bereiterklären, diese aufzunehmen.
Von der Leyen forderte vor diesem Hintergrund Solidarität mit den europäischen Mittelmeeranrainern. Sie mahnte jedoch unter Anspielung auf Konflikte zwischen Italien und der EU im Umgang mit Bootsflüchtlingen, diese könne nicht einseitig sein.
Der italienische Ministerpräsident Conte rief bei der Begegnung mit von der Leyen zu einem effizienteren Umgang mit Flüchtlingsströmen auf. Es könne nicht sein, das das Problem einzig auf den Schultern der Länder laste, in denen sie als erstes die EU erreichten.