Berlin (epd). In der Debatte um die Verteilung von Flüchtlingen hat FDP-Chef Christian Lindner eine Neuordnung der Seenotrettung gefordert. Notwendig sei eine Seenotrettung in staatlicher Hand, die Migranten "aber nicht nach Europa bringt, sondern zunächst an den Ausgangspunkt der jeweiligen Reise", sagte Lindner den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). Den Schleppern dürfe das Geschäft nicht erleichtert werden. Mit dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen in Nordafrika sollten menschenwürdige Unterbringungsmöglichkeiten und legale Fluchtwege nach Europa geschaffen werden.
Lindner mahnte außerdem Änderungen der deutschen Einwanderungspolitik und eine Reduzierung von illegaler Migration an. Dann werde es auch gelingen, die legal Schutzsuchenden fair in Europa zu verteilen, sagte Lindner. Nicht jeder, der auf dem Seeweg nach Europa komme, sei ein Flüchtling. "Wir müssen der Wahrheit ins Auge blicken, dass darunter auch nicht verfolgte Wirtschaftsmigranten sind, die keine legale Bleibemöglichkeit haben", sagte der FDP-Vorsitzende.