In einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) über sein gerade erschienenes Buch "Vorstadtprinz" sagte Egersdörfer, auch an die Gruppe, die er nach seiner Konfirmation besuchte, habe er gute Erinnerungen. Es sei dort eine "tolle Erfahrung" gewesen, Menschen aus anderen sozialen Umfeldern zu treffen und sich zu respektieren.
"Die einen erzählten von feuchten Kellern, in denen sie Kabel ziehen und sich vom Chef ärgern lassen müssen und beneideten die Gymnasiasten. Wir wiederum empfanden unser Schülerdasein in überhitzten Räumen mit langweiligen Lehrern als öde und bewunderten die Lehrlinge für ihre Erfahrungen in der Lebensrealität", sagte der Autor, der durch seine Rolle als Leiter der Spurensicherung im Tatort aus Franken bundesweit bekannt ist.
In dem Gespräch bezeichnet Egersdörfer Jesus als einen, der mit Sicherheit ein politischer Mensch sei, "der nicht nur Poesiesprüche losgelassen hat, sondern grundsätzlich das bestehende System kritisiert hat". Eine seiner wichtigsten Forderungen, die nach Mitmenschlichkeit, sollte auf jeden Fall eine Kategorie sein, die in jedem politischen System als Grundvoraussetzung gilt, sagte der Autor.
Der gebürtige Laufer erzählt weiter, dass ihn in der kirchlichen Jugendarbeit besonders ein Gruppenleiter beeindruckt habe, der der Auffassung gewesen sei, man dürfe "die Botschaft der Bibel nicht einfach so reindrücken, sondern auf Nachfrage von den guten Erfahrungen und den Ansichten erzählen".