Kassel (epd). Mit acht Riesen-Wölfen aus Bronze oder Eisen will der Brandenburger Künstler Rainer Opolka am 16. Juli in Kassel ein Zeichen gegen Hass und Menschenfeindlichkeit setzen. Die Aktion auf dem Königsplatz sei dem ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und der Verteidigung der Demokratie gegen zunehmende Wolfsmoral gewidmet, teilte Opolka am Mittwoch in Berlin mit. Die bis zu drei Meter hohen Wölfe, eigentlich Wolfsmenschen, tragen Namen wie Kraftprotz, Mitläufer, blinder Hasser, blinder Krieger und Anführer.
"Wir trauern um den Regierungspräsidenten Walter Lübcke, der von einem rechtsradikalen Attentäter hingerichtet wurde", sagte Opolka. Insbesondere die Hetze und Hasspropaganda der AfD bewirkten Desinformation, eine Umwertung der Werte und eine von jedweder Rechtsstaatlichkeit entbundene Moral.
Er werde Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD) am 16. Juli 5.000 Euro für eine Tafel zum Gedenken an Walter Lübcke überreichen, kündigte der Künstler an. Er habe vor vier Jahren insgesamt 80 Skulpturen geschaffen und erscheine immer dort, wo Menschenrechte und Demokratie gefährdet seien. Bislang habe er die Wanderausstellung mit dem Titel "Die Wölfe sind zurück" an 15 Orten aufgebaut, unter anderem in München zum NSU-Prozess, in Berlin, Dresden, Potsdam, Chemnitz und Magdeburg.