Bonn, Baku (epd). Das Unesco-Welterbekomitee wird im kommenden Jahr in China tagen. Auf der Sitzung in Fuzhou wird das Gremium unter anderem über die Aufnahme der Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt in die Unesco-Welterbeliste entscheiden, wie die Deutschen Unesco-Kommission am Mittwoch in Bonn mitteilte. Gemeinsam mit Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich und Tschechien schlage Deutschland außerdem die bedeutenden europäischen Bäder des 19. Jahrhunderts als Welterbe vor. Zu diesen Kurorten mit natürlichen Mineralquellen gehörten etwa Bad Ems, Baden-Baden und Bad Kissingen.
Am Mittwoch ging die diesjährige Tagung des Welterbekomitees in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku zu Ende. Während der zehntägigen Sitzung beschloss das Komitee die Aufnahme von 29 neuen Welterbestätten, darunter das Augsburger Wassermanagement. Insgesamt umfasst die Unesco-Welterbeliste nun 1.121 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern.
Neu hinzugekommen sind in diesem Jahr unter anderem das New Yorker Guggenheim-Museum, die wieder aufgebaute Altstadt von Seki mit Khanspalast in Aserbaidschan und die Hügel des Prosecco-Anbaugebiets zwischen Conegliano und Valdobbiadene im Nordosten Italiens. Auch das Heiligtum des Bom Jesus do Monte im portugiesischen Braga und die Kirchen und Klosteranlagen im historischen Zentrum der russischen Stadt Pskow gehören nun zum Welterbe.
Das Unesco-Welterbekomitee setzt sich aus 21 gewählten Vertragsstaaten der Welterbekonvention zusammen. Es entscheidet jährlich - in diesem Jahr noch bis Mittwoch - über die Einschreibung neuer Kultur- und Naturstätten in die Welterbeliste und befasst sich mit Bedrohungen eingeschriebener Stätten.