Valletta (epd). Malta hat sich zur Aufnahme der 65 Flüchtlinge bereiterklärt, die die "Alan Kurdi" vor der libyschen Küste gerettet hatte. Sämtliche an Bord befindlichen Geretteten würden umgehend in andere EU-Staaten gebracht, erklärte der maltesische Premierminister Joseph Muscat am Sonntag auf Twitter. Die Bootsflüchtlinge sollten am Abend mit einem Schiff der maltesischen Marine an Land gebracht werden. Der Entscheidung über das seit Sonntagnachmittag vor Malta ankernde Schiff seien Gespräche zwischen Malta, Deutschland und der EU-Kommission vorangegangen.
Nachdem die italienischen Behörden die Genehmigung verweigert hatten, den Hafen von Lampedusa anzulaufen, hatte die "Alan Kurdi" des Regensburger Vereins Sea-Eye am Samstag von dort aus Malta angesteuert. Die maltesischen Behörden hatten dem Schiff ebenfalls die Einfahrt in ihre Hoheitsgewässer untersagt. Das Schiff dürfe auch nach dem Transport der Bootsflüchtlinge auf die Insel voraussichtlich keinen maltesischen Hafen anlaufen, berichtete die Tageszeitung "Times of Malta" (online) unter Berufung auf eine Sea-Eye-Sprecherin.
Unter den Geretteten der "Alan Kurdi" befanden sich den Angaben nach 39 Kinder und Jugendliche. Drei der insgesamt 65 Flüchtlinge seien wegen der Hitze kollabiert, erklärte die deutsche Hilfsorganisation.