Bonn, Baku (epd). Ab Sonntag tagt das Unesco-Welterbekomitee in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku. Auf seiner Sitzung bis zum 10. Juli entscheidet das Gremium über die Aufnahme neuer Kultur- und Naturstätten in die Welterbeliste, wie die Deutsche Unesco-Kommission am Freitag in Bonn mitteilte. 38 Kultur- und Naturstätten haben sich um den Status als Welterbe beworben, darunter die historische Königsstadt Bagan in Myanmar und der Vatnajökull-Nationalpark in Island.
Deutschland hat das Augsburger Wassermanagement-System und gemeinsam mit der Tschechischen Republik die Montanregion Erzgebirge/Krusnohori zur Aufnahme in die Welterbeliste vorgeschlagen. Gemeinsam mit Österreich, der Slowakei und Ungarn wurde der westliche Abschnitt des Donaulimes nominiert.
Außerdem befassen sich die Mitglieder mit dem Schutz gefährdeter Welterbestätten und der Weiterentwicklung des Welterbeprogramms. "Weltweit stellen uns die Folgen von Erderwärmung, Massentourismus und bewaffneten Konflikten vor große Herausforderungen", erklärte die Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer. "54 Welterbestätten sind in Gefahr."
Das Unesco-Welterbekomitee setzt sich aus 21 Vertragsstaaten der Welterbekonvention zusammen. Es entscheidet jährlich über die Einschreibung neuer Kultur- und Naturstätten in die Welterbeliste sowie über Erweiterungsanträge. Auf der Liste stehen derzeit 1.092 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern. 44 Welterbestätten befinden sich ganz oder in Teilen in Deutschland.