Leipzig (epd). Der Direktor des Museums der bildenden Künste in Leipzig, Alfred Weidinger, scheidet überraschend vorzeitig aus dem Amt. Der Österreicher wolle sich ab 2020 neuen Herausforderungen stellen und als Leiter des Oberösterreichischen Landesmuseums nach Linz wechseln, teilte Leipzigs Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke (Linke) am Freitag mit. Er habe die Stadt Leipzig um eine vorzeitige Auflösung seines bis 2023 laufenden Vertrages gebeten. Die Stelle wird nun den Angaben zufolge international ausgeschrieben.
Jennicke bedauerte die Entscheidung. Weidinger sei es in kürzester Zeit gelungen, das Leipziger Museum wieder zum lebendigen Ort des künstlerischen Diskurses zu entwickeln, betonte die Kulturbürgermeisterin. Mit streitbaren Ausstellungen, vor allem aber mit einer aufrichtigen Hinwendung zu den Leipziger Schulen und einer längst überfälligen Aufarbeitung von DDR-Kunst habe er dem Museum neue Relevanz verliehen.
Voraussichtlich im April 2020 werde Weidinger die Leitung des Oberösterreichischen Landesmuseums übernehmen, hieß es. "Das Angebot aus meiner Heimat ist eine große Ehre für mich, und ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht", erklärte der scheidende Direktor. Neben den Hauptstandorten Schlossmuseum, Landesgalerie und Biologiezentrum in Linz hat das Museum auch elf Außenstellen mit rund 180 Beschäftigten.