Eichstätt (epd). Das Bistum Eichstätt hat aus den Risikofinanzgeschäften mit US-Immobilien Mitte Juni eine Rückzahlung von 1,3 Millionen US-Dollar erhalten. Der leitende Finanzdirektor der Diözese, Florian Bohn, sagte am Mittwoch, er hoffe zwar, dass wesentliche Teile des investierten Geldes noch zurückfließen. Es werde aber bei einem Schaden im zweistelligen Millionenbereich bleiben, räumte er ein. Zwischen 2014 und 2016 sind im Bistum Eichstätt dubiose Finanzgeschäfte mit Kirchengeldern getätigt worden, die einen Verlust von rund 60 Millionen US-Dollar zur Folge hatten.
Das Bistum stellte am Mittwoch bereits zum zweiten Mal einen Jahresabschluss seiner Finanzen für das Jahr 2018 vor. Grund dafür sei der Weg der finanziellen Transparenz, der nach den verlustreichen Immobiliengeschäften eingeschlagen worden sei, erklärte Bohn. Er berichtete, dass das Bistum Eichstätt sein selbst gestecktes Ziel der Transparenzoffensive erreicht habe. Alle acht Rechtsträger im Bistum und das Bistum selbst hätten nun eine Bilanz nach dem Handelsgesetzbuch veröffentlicht.
Die Diözese hat eine Bilanzsumme von 575,2 Millionen Euro. Sie verzeichnete einen kleinen Jahresüberschuss von 1,8 Millionen Euro. Es sei aufgrund der rückläufigen Kirchensteuern wichtig, "sehr, sehr sorgsam" mit den Rücklagen umzugehen, betonte Bohn. Generalvikar Isidor Vollnhals erklärte, man werde zum Beispiel bei pastoralen Gebäuden ganz genau prüfen, ob sie notwendig seien oder nicht.
Das Thema Transparenzoffensive ist laut Bohn noch nicht abgehakt. Die Anlagerichtlinien seien weiterentwickelt worden, im Mittelpunkt stünden nun die Sicherheit der Anlagen sowie ethische und nachhaltige Gesichtspunkte.