Hamburg (epd). Heimische Wildtiere nutzen Tricks der Evolution gegen die Hitze - so können sie cool bleiben. Viele machten jetzt auf "gaaaaanz langsam", teilte die Wildtier Stiftung am Dienstag in Hamburg mit. Rehe zum Beispiel legen sich faul in den Schatten des Waldes. Erst in den kühleren Abend- und Morgenstunden gehen sie gemächlich auf Futtersuche. Sie brauchen täglich ein bis zwei Liter Wasser, das über pflanzliche Nahrung und das Naschen im Morgentau aufgenommen wird.
Wildschweine suchen feuchte Suhlen und seichte Teiche auf, die in den Wäldern noch vom letzten Regen gefüllt sind. Da die Säue immer im Verbund unterwegs sind, treffen sich ganze Familien am kühlenden Nass. Füchse dagegen bleiben in ihrem Bau und legen eine lange Siesta ein. Manche graben sich auch Mulden, wobei die oberste warme Erdschicht entfernt wird. Wie Hunde hecheln sie dabei die Wärme über die Zunge weg, so die Stiftung.
Hasen geben die Körperwärme über ihre langen Löffel ab und ruhen in kleinen Kuhlen auf der Wiese. Bei jungen Hasen, die noch gesäugt werden, dient das Fett in der Muttermilch im Sommer als eine Art innerer "Wasserspeicher": Beim Abbau von einem Gramm Fett entstehen im Tierkörper 1,1 Gramm Wasser. Hummeln nutzen den Angaben zufolge den "Ventilator-Trick". Sie bleiben bei Hitze am Nest, doch die Brut darf nicht austrocknen. Darum setzen sie ihre Flügel wie Propeller ein und erzeugen durch hochtouriges Flügelschlagen wenigstens einen Hauch Abkühlung.