2.600 demonstrieren in Nordhessen gegen Rechtsextremismus

2.600 demonstrieren in Nordhessen gegen Rechtsextremismus

Wolfhagen, Kassel (epd). Als Reaktion auf die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) haben am Samstag rund 2.600 Menschen in Nordhessen gegen Rechtsextremismus demonstriert. 600 Menschen versammelten sich nach Polizeiangaben mittags am Marktplatz von Lübckes Wohnort Wolfhagen zu einer Mahnwache, in Kassel zogen rund 2000 Menschen durch die Innenstadt.

Zu der Mahnwache in Wolfhagen hatten der evangelische Kirchenkreis und die Stadt aufgerufen. Teilnehmer hielten unter anderem ein Transparent mit der Aufschrift: "Für Frieden im Miteinander, gegen Hass, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit". "Diesen Politiker zeichnet aus, dass er sich mit einer klaren Haltung des christlichen Glaubens politisch eingebracht hat", zitierten Medien aus der Ansprache des evangelischen Dekans Gernot Gerlach im Gedenken an Lübcke. Grundlage und Orientierung von Lübckes Handeln, auch seines Einsatzes für Geflüchtete, sei das Jesus-Wort gewesen: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan" (Matthäus 25,40).

In Kassel zogen nach Polizeiangaben rund 2.000 Menschen durch die Innenstadt. Zu der Demonstration unter dem Titel "Gemeinsam gegen rechten Terror" hatte ein Bündnis von Organisationen, Parteien und Gewerkschaften aufgerufen.

Der Kasseler Regierungspräsident Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni auf der Terrasse seines Wohnhauses in Wolfhagen-Istha erschossen worden. Dringend tatverdächtig ist Stephan E., der 45-Jährige sitzt in Untersuchungshaft. Die ermittelnde Bundesanwaltschaft vermutet einen rechtsextremistischen Hintergrund.