Dortmund (epd). Die baden-württembergische Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) wünscht sich mehr Wertschätzung für das Grundgesetz. Das Grundgesetz könne Heimat bieten, sagte die Politikerin alevitischen Glaubens am Freitag bei einer Veranstaltung des evangelischen Monatsmagazins "chrismon" am Rande des evangelischen Kirchentages in Dortmund. "Meine Bibel ist das Grundgesetz", sagte Aras.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte, das Grundgesetz sei wichtig, reiche aber nicht aus, um Heimatgefühl zu erzeugen. Es brauche Orte der Begegnung, damit Menschen aktiv werden könnten. Daher müsse intensiv debattiert werden, welches Mindestmaß an Infrastruktur im ländlichen Raum erhalten bleiben müsse, um Beheimatung möglich zu machen.
Der Kulturbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Johann Hinrich Claussen, sagte, er sehe insbesondere die Kirchen in der Pflicht, in ländlichen Gebieten präsent zu bleiben. Im Osten Deutschlands habe er in dünn besiedelten Gebieten eine "Wucht und Gewalt leerer Räume" geradezu körperlich gespürt. Diese löse Frustration und Aggression aus.