Dortmund (epd). Sport birgt nach Ansicht von Experten großes Potenzial für die Integration von Flüchtlingen und die soziale Teilhabe. In Sportvereinen gebe es die Chance, Kontakte zu knüpfen, sagte Nils Neuber vom Institut für Sportwissenschaft Münster am Freitag auf dem evangelischen Kirchentag in Dortmund. Simon Kirch, Leiter des Programms Integration durch Sport in Saarbrücken, ergänzte, Sport könne auch helfen, den Zusammenhalt zu stärken und Demokratie zu lernen.
Dabei sei Fußball vor allem für Jungen und junge Männer eine "einsteigerfreundliche" Sportart, sagte Kirch weiter. Für Mädchen und Frauen sowie für ältere Menschen seien andere Sportangebote "anschlussfreudiger". So biete etwa der Kneipp-Bund Gesundheits-, Bewegungs- und Fitnessmöglichkeiten an, die sich auch an Familien richteten. Ein anderes Projekt in Kooperation mit einem Seniorenheim erreiche alte Menschen mit Sitzgymnastik oder Rollatorentanz. "Sport heißt: Bewegung, Bildung und Menschen im Alltag begleiten", betonte Kirch.
Stefan Kiefer von der Deutschen Fußball Liga-Stiftung sagte, in der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga stünden Spieler aus 60 Nationen auf dem Platz, dort sei Integration für die Trainer Alltag. Darüber hinaus hätten sich die Vereine an lokalen Willkommensbündnissen mit Partnerorganisationen beteiligt, wo Sport, Spracherwerb, die Vermittlung von Praktikums- und Ausbildungsplätzen und die Mitarbeit in Vereinen miteinander verzahnt worden seien.
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