Dortmund (epd). Integration gelingt nach den Worten des theologischen Vizepräsidenten der Evangelischen Kirche von Westfalen, Ulf Schlüter, mit Vertrauen. "Unsere Aufgabe ist es, der Vielfalt zu trauen", sagte der Theologe am Donnerstag bei der Eröffnung einer Wanderausstellung mit dem Titel "Migration und Religionen im Ruhrgebiet" anlässlich des evangelischen Kirchentags in Dortmund. "Als Konfessionen und Religionen müssen wir darauf vertrauen, dass Integration gelingen kann." Die Schau bis zum 14. Juli leiste einen Beitrag zu der Frage nach dem Leben in einer religiös verschiedenen Gesellschaft.
Die nordrhein-westfälische Heimatministerin Ina Scharrenbach (CDU) verwies auf die lange Tradition der Migration ins Ruhrgebiet. "Wir haben hier viel Erfahrung mit Integration und Einwanderung", sagte sie. Der große Integrationsfaktor im Ruhrgebiet sei die Arbeit gewesen. "Unter Tage müssen Sie sich aufeinander verlassen können, das hat sich übertragen auf über Tage", erklärte die Ministerin. Religion könne dabei entweder als Trennung oder als Verbindung eingesetzt werden.
Die Wanderausstellung "Migration und Religionen im Ruhrgebiet" spürt 170 Jahren Migrationsgeschichten im Ruhrgebiet nach. Sie untersucht 25 Themen, darunter den Zuzug von Masuren, die Konflikte um evangelisch-katholische Mischehen, Gewerkschaftsarbeit und Gemeindeleben und die Zwangsmigration im NS-Staat. Jüngere Entwicklungen wie Arbeitsmigration, die Zuwanderung aus Osteuropa und die Veränderung im Stadtbild durch religiöse Bauten werden ebenfalls thematisiert.
Im Rahmen des Kirchentags zeigt die Schau zusätzlich Exponate von Privatleuten und religiösen Institutionen. Konzipiert wurde die Ausstellung vom Hoesch-Museum und dem Verein zur Erforschung der Kirchen- und Religionsgeschichte des Ruhrgebiets in Bochum. Sie ist Teil des roten Fadens "Migration, Integration, Anerkennung" im Programm des Kirchentags bis Sonntag.
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