Die Psychologen Marcus Friedrich und Elke Heise legten Studierenden per Zufall verschiedene Versionen eines Stromliefervertrages vor, wie sie am Dienstag mitteilten. In einem Text stand beispielsweise "Kunde", "Kontoinhaber" oder "er". Die Stellen wurden in einer anderen Version systematisch durch Beidnennungen wie "Kunde oder Kundin" ersetzt. Bei einer anschließenden Befragung hätten die rund 350 Versuchspersonen die Verständlichkeit der Texte als gleich eingestuft.
Die aktuelle Studie entkräfte die Auffassung, das sogenannte generische Maskulinum, mache Texte einfacher und verständlicher, hieß es weiter. Beim "generischen Maskulinum" werden ausschließlich männliche Formen verwendet, wenn sowohl Männer als auch Frauen gemeint sind. Es sei bereits in Studien belegt, dass die Verwendung allein männlicher Formen bei den Lesenden vor allem Vorstellungen von Männern hervorruft. Wenn ein Text hingegen sowohl männliche als auch weibliche Formen oder neutrale Formen aufweise, rufe dies deutlich ausgewogenere Vorstellungen von Männern und Frauen hervor.