Veranstalter des Ostermarsches war die Berliner Friedenskoordination, ein Bündnis aus Friedensbewegten und Rüstungsgegnern. In dem Demonstrationsaufruf hieß es, jeder fünfte Euro des Bundeshaushalts gehe in die Rüstung. Zur Rechtfertigung dieses Wahnsinns werde "mit Hilfe von willigen Medien Russland zur Bedrohung und zum Feind aufgebaut". Alle Vorschläge der russischen Regierung, anstehende Probleme gemeinsam zu lösen, würden abgelehnt. Aber ohne Russland gebe es keine Lösung internationaler Probleme.
Die Auftakt- und Abschlusskundgebung fand jeweils vor der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz statt. Redner waren unter anderem der Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands, Michael Müller, und die Schauspielerin Jutta Kausch.
Mit Auftaktkundgebungen in Duisburg und Köln hat am Samstag auch der dreitägige Ostermarsch Rhein-Ruhr begonnen, einer der größten bundesweit. In Duisburg stand die Kundgebung unter dem Motto "Abrüsten statt aufrüsten! Jetzt". Nach Angaben der Veranstalter nahmen etwa 150 Menschen teil. Insgesamt waren am Samstag - dem Schwerpunkttag der Ostermarsch-Aktionen - nach Angaben des Netzwerks Friedenskooperative rund 50 Veranstaltungen geplant, unter anderem in Berlin, Leipzig, Bremen, Hannover, Wiesbaden und Stuttgart.
In Köln kamen unter dem Motto "Nein zu Atomwaffen" auf dem Bahnhofsvorplatz rund 200 Menschen zusammen. Die Ostermarschierer aus Duisburg und Köln wollten anschließend mit dem Zug in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf fahren, um dort an einer Kundgebung mit anschließenden Demonstrationszug durch die Innenstadt teilzunehmen.
Die Ostermarschbewegung hatte ihren Ursprung vor 60 Jahren in England. In der Bundesrepublik gingen in den 80er Jahren bis zu 300.000 Menschen bei den bundesweiten Ostermärschen gegen das atomare Wettrüsten auf die Straße. Seit 1982 ruft die Berliner Friedenskoordination jährlich zum Ostermarsch auf, zunächst nur in West-Berlin und nach Mauerfall in der gesamten Stadt. In diesem Jahr fand der Aufzug zum 38. Mal in Berlin statt.