Die Kündigung des INF-Vertrags zum Verbot atomarer Mittelstreckenwaffen durch die USA und Russland habe "die Gefahr eines neuen atomaren Wettrüstens in Europa erneut auf die Tagesordnung gebracht", sagte der NRW-Landesgeschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegsdienstgegner, Joachim Schramm. Das mache auch den Menschen Angst.
Das Motto des Ostermarschs Rhein/Ruhr 2019 lautet: "Abrüsten statt Aufrüsten - Verbot der Atomwaffen! - Für ein Europa des Friedens!". Schramm hofft auf rund 3.000 Teilnehmer. Vor einem Jahr waren bei schlechtem Wetter gut 2.500 Menschen zu den Aktionen gekommen. In diesem Jahr gibt es nach Angaben der Veranstalter in NRW mehr Ostermärsche als im vergangenen Jahr. Insgesamt 50 verschiedene Initiativen hätten bislang zur Teilnahme am diesjährigen Ostermarsch Rhein/Ruhr aufgerufen.
Kritik üben die Ostermarschierer unter anderem an der Stationierung von US-Atomwaffen in Büchel in der Eifel, der geplanten Erhöhung der Militärausgaben im Bundeshaushalt und der Debatte über eine mögliche EU-Armee. Notwendig sei "ein deutliches Ja zu Konzepten der gemeinsamen Sicherheit statt Konfrontationspolitik", sagte Schramm.
Auch in zahlreichen anderen deutschen Städten plant die Friedensbewegung Demonstrationen, Mahnwachen und Gedenkveranstaltungen an Ostern. Nach Angaben des in Bonn ansässigen Netzwerks Friedenskooperative sind bundesweit rund 90 Ostermärsche geplant. Die Ostermarsch-Bewegung entstand in Großbritannien. Am Karfreitag 1958 versammelten sich nahe London unter der Regie des britischen Philosophen Bertrand Russel erstmals 10.000 Menschen, um für atomare Abrüstung zu demonstrieren. In Deutschland fand der erste Ostermarsch 1960 statt.