"Wo der christliche Glaube mit dem Begriff christliches Abendland in Anschlag gebracht wird, um völkisches Denken zu begründen", seien Christen zum Bekenntnis aufgerufen, sagte der Theologe am Montagabend bei einer kirchenhistorischen Tagung in Emden.
"Wir müssen deutlich machen, wie wir uns mit unserem Glauben auf Jesus Christus beziehen, und dass es nicht legitim ist, sich auf Jesus Christus zu berufen, um eine neonationalistische Ideologie zu begründen", unterstrich der Leitende Theologe der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Dröge war Gastredner bei der 12. Internationalen Emder Tagung zur Geschichte des reformierten Protestantismus in der Johannes-a-lasco-Bibliothek zum Thema Bekenntnis.
Trotz sinkender Kirchenmitgliederzahlen gebe es in einer verweltlichen Gesellschaft keinen Bedeutungsverlust der Kirche, sagte Dröge laut Manuskript: "Man traut uns zu, dass wir ein barmherziges Menschenbild haben, dass wir dem Gemeinwohl dienen wollen; dass wir uns für Versöhnung einsetzen, Frieden suchen und die Umwelt aus tiefer Überzeugung schützen wollen."