"Die Schülerproteste sind vollkommen gerechtfertigt und verdienen unsere Unterstützung", sagte der landeskirchliche Bildungsreferent, Professor Christoph Schneider-Harpprecht, am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die junge Generation wehre sich vor allem dagegen, "dass wir Älteren die Klimaziele nicht konsequent genug verfolgen". Weltweit wollen Schüler an diesem Freitag für den Klimaschutz in den Streik treten, allein in Baden-Württemberg sind Proteste in 22 Städten geplant.
Dass die Schüler wegen ihrer Aktionen den Unterricht verpassen, stößt allerdings auch auf Kritik, etwa in Reihen von Union und FDP. Daher regte Oberkirchenrat Schneider-Harpprecht einen Kompromiss an: "Gehen wir Älteren gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern für die Klimaziele protestieren - am Freitagnachmittag, nach der Schule!"
Auch Erwachsene sollten sich mit den Zielen der Bewegung "fridaysforfuture" auseinandersetzen und sie unterstützen, erklärte die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche in Pforzheim: "Statt über den Zeitpunkt der Proteste zu diskutieren, ist es an der Zeit, dass wir selbst, als Einzelpersonen wie auch als Kirche, unser Handeln verändern und zu einer nachhaltigen und klimaschonenden Lebensweise finden", heißt es in einer Pressemitteilung.
In Freiburg werden die Schülerproteste von der örtlichen Gruppierung der "Omas gegen Rechts" unterstützt. Auch Eltern haben sich unter dem Motto "Parents4Future" zusammengeschlossen. Die Karlsruher Gruppe "Parents4Future" will sich etwa am Samstag (16. März) für den Klimaschutz stark machen.
Vorbild für die Streikenden ist die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg, die mit einem mehrwöchigen Schulstreik internationale Aufmerksamkeit erlangte. Laut der Seite fridaysforfuture.org sind rund 1.660 Kundgebungen in 105 Ländern geplant. Deutschlandweit sind rund 200 Demonstrationen geplant.